Ein Café-Bistro mit französischem Flair enstand in einer ehemaligen Berliner Eckkneipe eines Gründerzeitgebäudes in Charlottenburg am Lietzensee.
Das architektonische Konzept öffnete den schmalen Raum von der Straßenseite bis in die größtmögliche Raumtiefe. Alte Fassadenöffnungen wurden wieder hergestellt, um den neuen Räumen die ursprüngliche Geschoßhöhe zurückzugeben. Die Gestaltung des Interiors war bestimmt durch ein schmales Budget. Hier mischt sich hochwertiges Design mit Re-use und Selbstgebautem. Es entstand ein lebendiges, vielfältiges Design voller Überraschungen.
Nest 33
Reduktion schafft Raum
​Nach einer intensiven Auseinandersetzung mit ihrer in den letzten Jahrzehnten angesammelten Habe stellte sich unsere Bauherrin die Frage: „Was brauche ich davon wirklich?“
Sie entschied, sich bewusst zu verkleinern – weniger zu putzen, weniger zu heizen und schlichtweg weniger Raum zu verbrauchen.
NEST 33 transformiert das 33 m² kleine Apartment mit Loggia in einen funktionalen und ästhetischen Wohnraum mit allen Annehmlichkeiten modernen Wohnens.
Standort: Berlin, Moabit
Realisierung: 2024
Innenarchitektin: Elisabeth Müller
Team: Elisa Kausel, Selina Müller
Fläche: 33m2
Tischler: Zumholz Möbel KG
Fotos: Kfir Harbi
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Grundriss
Der Altbestand wurde entkernt und alle nichttragenden
Wände entfernt. Wir wollten das kleine Apartment bewusst von hohen Einbauten freihalten, die dadurch entstehenden puren, fließenden Wandflächen erzeugen Weitläufigkeit.​ Den Innenausbau haben wir auf zwei signifikante und gestaltgebende Elemente reduziert:
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- Ein weiß lackiertes Küchenmöbel, welches die Kochnische samt kleinem Sitzplatz am Fenster dreiseitig bespielt und sich als schnittiges Lowboard bis in den Wohnraum schlängelt
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- Ein graublaues Hauptmöbel, das im Entree als kompakter Schrank startet, wird dann zum Sofabett und setzt sich an der Längswand als schlichtes Sideboard bis in die Loggia fort. Das Möbel beherbergt neben den Funktionen Schlafen und Liegen vielfältige Stauflächen.
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Schiebeelemente
Zwei Schiebeelemente bewegen sich leichtfüßig, in Baldachin- und Bodenschienen geführt, über die ganze Schmalseite des Raumes. Sie trennen und verbinden einzelne Zonen je nach Lust und Laune. Sie können auch das Entree vom Wohnraum separieren, was zu mehr Geborgenheit führt. Die Bewegungen der beiden Schiebetüren eröffnen eine überraschende Dimension von lebendigen, flexiblen Räumen, wo diese doch von Natur aus eher statische Gebilde sind.
Alkoven
Das Sofabett ist ein Hybrid und erfüllt je nach Tageszeit beide Funktionen. Eine komfortable 1.20m breite Liegefläche entsteht, wenn man das Sofa für die Nachtruhe von den Rückenpolstern befreit. Die darunter liegenden Schubladen und die seitlichen Truhen bringen Bettzeug, Kissen oder auch mal einen sperrige Koffer schnell zum Verschwinden. Das differenzierte Lichtkonzept des kleinen Apartments spielt mit der Transluzenz der Elemente und
erzeugt unterschiedliche Raumtiefen voller Poesie.
Die Brüstung des Fassadenelementes zur Loggia hin wurde entfernt. Die neue Hebeschiebetür verbindet den Innenraum maximal mit dem Außenraum. Eschenparkett und der helle Lärchenboden der Loggia verschmelzen zu einer Einheit. Die offene Küche ermöglicht nun eine lange Sichtachse. Das Küchenfenster fusioniert mit dem großen Glaselement zum ‚Panoramablick‘. Die Loggia erweitert das Apartment um ein Außenzimmer bzw. einer Oase der Erholung und des Miteinanders.
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Mit NEST 33 ist es uns gelungen, ein kleines Refugium zu schaffen, das die Essenz des modernen, reduzierten Wohnens aufgreift. Die fließenden Übergänge zwischen Innen- und Außenraum, die raffinierte Nutzung von Licht und die flexible Raumgestaltung schaffen ein Zuhause, das trotz seiner begrenzten Größe eine großzügige und lebendige Atmosphäre bietet. Das Projekt lädt ein, den Luxus von Einfachheit zu erleben – ein Ort, an dem weniger mehr ist und Raum für das Wesentliche bleibt.
